Ein Defektes Notebook Netzteil hat ein Mainboard auf dem Gewissen
Heute haben wir für Sie einmal wieder eine Story die man mit Fug und Recht ins Kuriositätenkabinett einordnen kann. Die Geschichte ist aber genauso passiert und zeigt, dass man beim Thema Qualitätssicherung stets alle Antennen auf Empfang haben muss.
Im Rahmen eines ganz normalen Reparaturauftrages hatten wir vor ca. zwei Monaten bei einem Toshiba Satellite A100 den Arbeitsspeicher aufgerüstet. Auserdem hat sich der Kunde bei einem anderen Lieferanten ein neues 90 W Netzteil (15 V, 6A) bestellt, da das Originale defekt war. Bis dahin alles kein Problem. Das Toshiba verließ unser Servicedesk voll funktionsfähig. Doch einige Zeit später kam das Laptop mit der Fehlermeldung „das Netzteil ist defekt, jetzt startet das Gerät auch nicht mehr“ nochmal zu uns zurück.
Unsere Diagnose bestätigte die Aussage des Kunden, die genaue Überprüfung ergab überdies, dass durch den Defekt dieses Netzteiles jetzt auch die Eingangsschaltung beschädigt war und insofern ein kapitaler Mainboardschaden vorlag.
Bei unserer Abteilung Qualitätssicherung klingelten da natürlich sofort die Alarmglocken. Wir haben eine Test-Bestllung bei dem Netzteil Lieferanten des Kundens plaziert und die defekten Netzteile einmal ganz genau untersucht.
Und siehe da: Die Ausgangsspannung lag, mit einem herkömmlichen Messgerät gemessen, um die 24 V. Das war der Hammer, denn als Nennspannung wurden 15 V angegeben. Jetzt wurde mit dem Oszilloskop genauer nachgesehen und wir fanden eine unglaubliche Sägezahnspannung mit Spitzenwerten von 32 Volt vor. Klar, dass die Eingangsspannungen der Laptops diese Werte nicht verkraftet hatten.
Wir haben uns auch intensiv damit beschäftigt, woher die Systemschwäche dieser Netzteile rühren kann.
Zunächst zur Optik: An den Netzteilen sieht alles ordentlich aus, da gab es keinerlei Hinweise auf ein Fake oder ähnliches. Auch das Typenschild war vollkommen in Ordnung. Insofern denken wir, dass diese Netztzteile eine latente Systemschwäche aufweisen, die sich jedoch erst nach einiger Zeit im Betrieb offenbart, wodurch es nicht möglich war den Fehler frühzeitig zu erkennen.
Unsere Vermutung nach Analyse des Oszillogramms der Ausgangsspannung ist eine Unterbrechung in der Regelschleife und eine fehlende oder nicht funktionierende Schutzschaltung. Die beiden defekten Netzteile wurden bei uns sichergestellt und der Lieferant des Kundens wurde mit unseren Diagnose-Ergebnissen konfrontiert.
Unser Kunde mit dem Toshiba Satellite A100 wurde schadlos gestellt, wir haben ihm ein neues Mainboard eingebaut und ein original Toshiba Netzteil geliefert.
Betroffene(s) Modell(e):
Toshiba Satellite A100.
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