Notebook-Bios-Batterie ist die Schwachstelle beim Medion Notebook P2212T
Mehrfach erreichten uns in letzter Zeit Medion-Tablets (Windows) von Kunden mit stets der gleichen Problembeschreibung: Beim Starten kam die Meldung, dass Datum und Uhrzeit nicht stimmen, verbunden mit der Aufforderung, diese neu einzustellen.
Fehlerbild:
Die Kunden müssen, um die nervige Meldung zu ignorieren, bei jedem Start zunächst ins BIOS wechseln und dort die Systemzeit und das Systemdatum neu einzustellen. Doch das sorgte natürlich nicht für ständige Abhilfe, denn beim nächsten Start war das Problem wieder da.
Diagnose:
Die Ursache war natürlich schnell gefunden: Die BIOS-Batterien in den Geräten waren nach einer Laufzeit von lediglich etwa zwei Jahren leer.
Die kurze Lebensdauer ist auf jeden Fall seltsam. Denn die BIOS-Batterien von Notebooks und Tablets sind eigentlich nur als sogenannte Stützbatterien konzipiert. Diese werden nur dann beansprucht, wenn weder ein Netzteil angeschlossen ist, noch der Geräteakku Energie liefert, also komplett leer oder ausgebaut ist.
Im Falle eines Tablets ist ein Ausbau des Akkus ja gar nicht möglich und dieser müsste dann schon sehr lange Zeit komplett entladen sein, bis die BIOS-Batterie beansprucht wird. Ein sehr unwahrscheinlicher Fall und selbst dann muss ja nur ein sehr kleiner Speicherchip minimalst mit Energie versorgt werden, sodass die Batterie auf jeden Fall länger als zwei Jahre halten müsste. Die Gerätehersteller sprechen oft von einer Lebensdauer um die 5 Jahre.
Unsere Vermutung ist deshalb, dass hier entweder die Knopfzellen selbst Mängel aufwiesen oder die Regelungselektronik zur Versorgung des BIOS-Chips nicht sauber ausgeführt ist und foglich die BIOS-Batterie permanent stärker beansprucht wird.
Reparatur:
Nun, wie dem auch sei, wir wollten den BIOS-Chip des Akoya wieder mit ordentlicher Dauerspannung versorgt wissen und haben uns deshalb an den Austausch der Zelle gemacht.
In diesem Fall wurde eine 3-V-Lithium-Knopfzelle CR 1220 benutzt. In Notebooks sind oft auch CR 2025 oder CR 2032 verbaut.
Doch der Wechsel der Notebook-Bios-Batterie ist nicht ganz so trivial wie es scheint, denn in den Geräten sind meist mit Kabeln und Steckverbindern fertig konfektionierte Knopfzellen eingesetzt. In der Form ist diese Baueinheit meist vom jeweiligen Hersteller nicht erhältlich, bzw. wenn doch (z.B. IBM) recht happig im Preis. Wir mussten uns also selbst behelfen.
Auch hier war die Ausführung der BIOS-Batterie in der Form gelöst, dass an die Lithium-Knopfzelle zwei Kabel angebracht und diese per Steckverbinder mit dem Mainboard verbunden waren.
Beim Anbringen (Anlöten) der Kabel an die neue Batterie muss man jedoch höllisch aufpassen. Zum einen muss zwar die Lötstelle heiß genug werden, um eine elektrisch einwandfreie und dauerhaft funktionierende Verbindung zu erhalten, zum anderen darf die Lithium-Knopfzelle insgesamt aber nicht zu lange zu hohen Temperaturen ausgesetzt sein, da sonst hierdurch die Beschädigung bis hin zur Zerstörung droht.
Mit viel Fingerspitzengefühl und einiger Löterfahrung gelang es jedoch auf Anhieb. Auf beiden Seiten der neuen Batterie wurde ein Kabel angelötet, das notwendige Isolationsband angebracht und die Einheit dann per Steckverbinder wieder mit dem Mainboard verbunden.
Betroffene(s) Modell(e):
z.B. Medion Akoya P2212T
Ergebnis:
Nach dem Zusammenbau des Akoyas starteten wir das Gerät wieder, brachten dann die Systemzeit und das Datum auf den aktuellen Stand und vergewisserten uns, dass die 3-V-Versorgungsspannung dauerhaft am BIOS-Chip anliegt.
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