Wer sich Freeware aus dem Internet holt, hat oft nach der Installation plötzlich auch unerwünschte Mitbringsel auf dem Rechner. Was Sie tun können um sich diese meist komplett unnützen und nervigen Toolbars gar nicht erst einzuhandeln.

Bei der Installation von Freeware aus dem Internet werden oft zusätzliche und meist unerwünschte Programme mit installiert. Diese Programme, wie z.B. Adware oder Optimizer oder ähnliches nehmen teilweise so massiv negativen Einfluss auf das gesamte PC-System, dass die Geräte dann oft zur Reparatur an uns gesendet werden. Grund genug für unsere Service-Crew Sie einmal rund um diese Plagegeister zu informieren und Ihnen Tipps zu geben, wie sie diese lästige Software wieder loswerden oder – noch besser – sich gar nicht erst einfangen.

Browsen unmöglich: Vor lauter Toolbars und Werbebannern lässt sich der Browser nicht mehr im eigentlichen Sinne benutzen.
Browsen unmöglich: Vor lauter Toolbars und Werbebannern lässt sich der Browser nicht mehr im eigentlichen Sinne benutzen.

Fehlerbild:
Unsere Reparatur-Fachwerkstatt bekommt oft Laptops mit der Fehlerbeschreibung „Internetzugang funktioniert nicht mehr“ auf den Tisch. Bei der Diagnose stellen wir fest, dass technisch noch alles funktioniert, aber die verwendeten Browser mit Toolbars derart „zugepflastert“ sind, dass man den eigentlichen Infobereich gar nicht mehr sehen kann. Oft wurde auch die übliche Einstellmöglichkeit hinsichtlich der Startseite deaktiviert und permanent auf eine andere Webseite umgeleitet.
Insofern liegt kein Hardware-Defekt vor. Und da z. B. viele Versicherungen nur echte Hardwareschäden abdecken, müssen wir oft zum Verdruss des Kunden die Geräte im selben Zustand wieder zurück senden. Uns sind also, was die Abhilfe des Problems anbelangt, vielfach die Hände gebunden und es liegt dann am Benutzer selbst, diese hartnäckigen Biester wieder loszuwerden – was in den meisten Fällen jedoch gar nicht so einfach bis unmöglich ist.
Besser also man beachtet von Anfang an gleich einige Dinge um sich diese kleinen Monster gar nicht erst einzuhandeln.

Die lästigen Tools und Programme:
Toolbars: Führt man die Installation der neuen Software mit Standardeinstellungen aus, so werden die zusätzlich beigefügten Programme automatisch mit installiert und ausgeführt. Die meisten dieser Softwarepakete hängen sich an den Browser und installieren dort z.B. irgendwelche zusätzlichen Toolbars wie z.B. Werbebanner, Einkaufsführer o.ä. Dies ist noch die harmloseste Kategorie.
Optimizer: Andere Programme gehören zu den sogenannten PC-Optimizern. Diese scannen den PC nach Fehlern und bieten dann an, natürlich nur nach Erwerb der kostenpflichtigen Vollversion, diese Fehler zu entfernen. Was angezeigt wird sind z. B. Festplatten-Defekte, Registry-Fehler usw… Das seltsame dabei: Die meisten „finden“ auf jedem Gerät so ziemlich genau dieselbe Anzahl von Fehlerstellen. Man kann sich also denken wie zuverlässig diese Überprüfung ist und wie das Geschäftsmodell funktioniert.
Auch sehr ärgerlich hierbei: Sind diese Scan-Programme erst einmal installiert, beeinträchtigen sie die Performance des Systems extrem, so dass z.B. der Systemstart sehr lange dauert.

Wie Sie die Probleme mit lästiger Adware und Pseudo-Optimizern von vorneherein vermeiden:
Wenn man schon um die Installation von Freeware nicht herum kommt, sollte man sich vorher stets umfassend über Nutzererfahrungen informieren. Bei der Installation selbst dann ist natürlich immer die manuelle Variante zu wählen, nur dann hat man noch einen gewissen Einfluss darauf ob und welche zusätzlichen Programme und Komponenten mit installiert werden.
Treiber nur vom Hersteller: Wenn bei der Treiber-Neuinstallation auf Webangebote zurückgegriffen wird, auf denen Treiber aller Art angeboten werden, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man sich zusätzliche Programme mit einhandelt. Das bedeutet bei der Suche und Installation von Treibern nie auf Drittangebote im Web, sondern immer auf die Herstellersoftware zurückgreifen.

Was tun, wenn es dennoch passiert ist?
Wir sagen es ganz offen: Es ist meist sehr schwierig wirklich alles wieder loszuwerden und Sie benötigen auf jeden Fall viel Zeit.
Die Deinstallation kann versucht werden über Systemsteuerung / Programme und Funktionen. Hier erscheint die Liste der installierten Software. Tipp wenn es gerade passiert ist: Sortieren Sie nach dem Installationsdatum, dann sehen Sie genau welche Programme erst vor kurzem installiert wurden.

Der Screenshot zeigt, dass ganz viele Programme am gleichen Tag installiert wurden, das deutet darauf hin, dass da ein ganzes Paket an ungewünschter Software zusammen den Weg auf den PC gefunden hat.
Der Screenshot zeigt, dass ganz viele Programme am gleichen Tag installiert wurden, das deutet darauf hin, dass da ein ganzes Paket an ungewünschter Software zusammen den Weg auf den PC gefunden hat.

Teilweise lassen sich die Programme damit zwar manuell deinstallieren, doch dabei gibt es sogar so dreiste Fälle, dass im selben Arbeitsgang noch weitere unerwünschte Tools installiert werden.
Bei zu umfangreichem Befall lassen sich die Probleme nur noch mit einer kompletten Neuinstallation komplett und nachhaltig beheben.

Warum helfen Virenscanner nicht?
Da die Programme, wie z. B. Search Protect, SafeFinder Smartbar, MyBestOffersToday, iWebar, Shopper-Pro oder Optimizer Pro und unzählige weitere keine Viren im eigentlichen Sinne sind, schlagen die Virenscanner beim Download keinen Alarm. Von dieser Seite ist also leider keine Hilfe zu erwarten und letztendlich ist es nur der gesunde Menschenverstand und ein gewisses Maß an Misstrauen bei jeder Freeware-Installation, die Sie vor üblen Begleiterscheinungen schützen kann.

Betroffene(s) Modell(e):
Alle Notebooks / Laptops.

Empfehlung, Besonderheiten, Tipps & Tricks:
Gerade PC-Neulinge sind in Gefahr. Einer unserer Kunden hatte zu Weihnachten ein neues Notebook erhalten und gleich freudig mit der umfangreichen Installation von Freeware losgelegt. Mit dem Ergebnis, dass wir das Gerät schon vor Silvester zur Reparatur bekamen. Das Gerät war durch Adware, Toolbars und Optimizer dermaßen beeinträchtigt, dass wir ihm nur eine Neuinstallation empfehlen konnten.

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