Immer wieder melden sich bei uns Kunden, die gerade einen neuen Notebook-Akku geliefert bekamen, mit dem Hinweis, dass der Akku defekt wäre. Warum neue Notebook Akkus manchmal nicht funktionieren liegt meist daran, dass diese bereits stark entladen sind.
Die Fehlermeldungen sehen oft so oder ähnlich aus: „Der neue Notebook-Akku hat keine Spannung und lässt sich auch nicht aufladen.“ Technisch etwas versiertere Kunden sprechen dann schon mal darüber, dass der gelieferte Akku tiefenentladen wäre.
Was sind die Ursachen der Startschwierigkeiten von neuen Notebook-Akkus?
Wir wollen die Problematik mit dem Zustand von neuen Notebook-Akkus deshalb einmal grundsätzlich beleuchten und auch ein paar Tipps geben, wie man einen Notebook-Akku, der sich zunächst sträubt, seinen Dienst anzutreten, evtl. doch noch erfolgreich aktivieren kann.
Die Tiefenentladung von Notebook Akkus ist ein vielschichtiges Thema.
Zuallererst: Wenn ein Akku wirklich total tiefenentladen ist, dann ist dieser auch definitiv nicht mehr reaktivierbar. In diesen Fällen muss der Akku tatsächlich entsorgt werden. Zum Glück sind die meisten Fälle scheinbarer Tiefenentladung von Notebook Akkus in Wirklichkeit noch nicht hoffnungslos.
Ab wann ist ein Notebook-Akku tatsächlich tiefenentladen?
Die meisten Nennspannungen von Notebook-Akkus bewegen sich so um die 11 bis 15 Volt. Von einer echten Tiefenentladung kann man dann sprechen, wenn die Akkuspannung nur noch ca. 5 – 7 Volt oder weniger beträgt.
Liegt jedoch die Akkuspannung noch irgendwo zwischen der eigentlich erforderlichen Nennspannung und dem zustand der echten tiefenentladung, dann besteht berechtigterweise noch Hoffnung.
Was kann man tun, um einen neuen Notebook-Akku mit zu geringer Spannung wieder zu reaktivieren?
Hier hilft die intelligente Ladeelektronik des Notebooks -und ein wenig Geduld.
Wenn die eigentlich Nennspannung beim neuen Notebook-Akku nur leicht unterschritten ist, hilft es oft, den Akku im ausgeschalteten Notebook zu belassen und das Netzteil für längere Zeit anzuschließen. Die Ladeelektronik des Laptops versucht nämlich in dieser Zeit den Akku impulsweise und ganz sanft mit geringem Ladestrom von nur um die 100 mA zu laden, bis die normale Nennspannung erreicht ist. Das ist die entscheidende Phase in welcher sich viele scheinbar defekte neue Notebook-Akkus noch einmal komplett reaktivieren lassen. Danach wird dann der Ladevorgang mit normalem Ladestrom von 1-2 Ampere weitergeführt bis der Akku seine Nennkapazität erreicht hat.
Man benötigt also etwas Glück und Geduld. Lassen Sie der Ladeelektronik mindestens mehrere Stunden Zeit. Das „Anstoßen“ des Akkus mit Impulsen von geringem Ladestrom kann wirklich lange dauern.
Ist ein derart reaktivierter Notebook-Akku vorgeschädigt?
Hier ein ganz klares nein. Wenn der Akku die Nennspannung wieder erreicht lässt er sich auch problemlos auf die angegebene Nennkapazität aufladen. Auch was die erwartbare Lebensdauer des Notebook-Akkus betrifft, gibt es hier keinerlei Beeinträchtigungen. Die elektrochemischen Prozesse des Akkus funktionieren anstandslos.
Warum haben eigentlich neue Notebook Akkus manchmal Spannungswerte unterhalb der angegebenen Nennspannung.
Ein echtes Ärgernis. Selbst bei frisch eingetroffenen Lieferungen von Original-Notebook Akkus kann es sein, dass das eigentliche Produktionsdatum schon geraume Zeit zurück liegt. Wir haben schon Akkus geliefert bekommen, deren Herstellung einige Jahre zurück lag.
Das muss übrigens nicht grundsätzlich ein Problem sein. Wenn ein Akku wie empfohlen mit 50-60% der Akkukapazität geladen war und kühl und trocken gelagert wurde übersteht er auch eine längere Lagerungszeit meist problemlos. Verantwortungsvolle Hersteller unterziehen ältere Chargen von Notebook-Akkus zusätzlich auch einer Zwischenaufladung um eine Tiefenentladung zu vermeiden.
Der neue Notebook-Akku ist wirklich tiefenentladen. Ist das ein Garantiefall?
Ja, lässt sich der neue Notbook Akku nicht mehr reaktivieren, so tauschen wir diesen natürlich kostenfrei um.
Wie stellt man fest ob der Akku tatsächlich tiefentladen ist?
Ein Indiz ist natürlich, dass sich er Akku auch mit dem oben beschriebenen Vorgehen nicht mehr reaktivieren lässt. Zusätzlich Hinweise sind, dass Windows den Akku nicht erkennt oder diesen mit einer Kapazität 0% anzeigt.
Es gibt übrigens einige herstellerunabhängige Software-Tools mit denen sich der Zustand von Notebook-Akkus zuverlässig ermitteln lässt. Wenn hier z.B. eine Akkuspannung von lediglich noch 4-5 V angezeigt wird, ist meistens nichts mehr zu machen.
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