05.12.2013 – Manchmal kommt man nur auf Umwegen ans Ziel. Den vorliegende Schaden an einem Sony VPC-EB 3E4E schrieben wir zunächst klar dem Mainboard zu – und mussten später verblüfft mit der CPU einen anderen und heutzutage für solche Fehler eher seltenen Verursacher identifizieren.
Betroffene(s) Modell(e):
Sony VPC-EB 3E4E.
Fehlerbild:
In unserer Servicewerkstatt zeigte das Gerät genau den vom Kunden beschriebenen Fehler. Nach dem Einschalten schaltete sich das Sony VPC, noch während des Bootvorganges, nach wenigen Sekunden einfach wieder aus. Ein erneutes Einschalten war zwar möglich, allerdings mit genau dem gleichen Ergebnis. Das Gerät war somit nicht mehr benutzbar.
Diagnose:
Die Fehlerbeschreibung des Kunden nachdem er zuvor ein „Facebook-Virus“ behoben hätte und sich daraufhin das Fehlerbild gezeigt hätte brachte uns keine Erkenntnisse.
Zunächst überprüften wir ob hier ein thermisches Problem vorliegen könnte. Das war zwar unwahrscheinlich, da der Fehler schon ganz kurz nach dem Start auftrat, aber zur Sicherheit gingen wir dieser Frage kurz nach, mit negativem Ergebnis. Der Speicher und die Festplatte wurden ebenfalls routinemäßig überprüft, ohne Befund.
Für die IPC Servicetechniker war die Sache deshalb klar, der Fehler musste am Mainboard liegen.
Reparatur und neue Diagnose:
Also wurde ein neues Mainboard eingebaut. Doch – Überraschung – der Fehler bestand noch immer. Damit konnte das Mainboard als Verursacher ausgeschlossen werden. Die einzige Option war dann noch die CPU selbst. In dieser Hinsicht war der Laptop üblich ausgestattet und hatte keine extra Grafikkarte.
Ergebnis:
Nach dem Tausch der CPU funktionierte dann alles wieder.
Unsere Vermutung: Der Grafikkern der CPU war defekt, das würde zum Fehlerbild passen, denn wäre der CPU Kern defekt gewesen, dann wäre es gar nicht zum Booten gekommen.
Empfehlung, Besonderheiten, Tipps & Tricks:
Dass die CPU nicht von vorneherein als mögliche Fehlerquelle eingestuft wurde, lag an den in den letzten Jahren verbesserten Prozessoren, die nur noch in ganz seltenen Fällen ausfallen.
Früher, zu Pentium III und Pentium 4 Zeiten war ein CPU-Defekt an der Tagesordnung. Meist waren das, gerade beim Pentium 4, thermische Fehler, man hatte den Stromverbrauch und die Temperaturproblematik bei diesen Modellen einfach noch nicht im Griff. Seit einigen Jahren, genauer: ab Einführung des stromsparenden Mobilprozessors Pentium M (Centrino), sind diese Probleme jedoch gelöst und die Notebook-CPUs sind so robust, dass hier nahezu keine Fehler mehr auftreten.
Das ist zwar schön, hatte im vorliegenden Fall unsere Techniker aber auf‘s Glatteis geführt. Insofern wurden wir in dieser Angelegenheit etwas „von der Vergangenheit eingeholt“.
Für den Kunden war das von der Kostenseite her ein Glücksfall, denn die CPU zu wechseln schlug inklusive neuer CPU mit nur ca. 110 Euro zu buche. Der Tausch des Mainboards wäre so um die 270 € gelegen ( Mainboard 180,00 €, Arbeitskosten ca. 90,00 € ).
Der größere Zeitaufwand, den wir durch die Fehldiagnose hatten, ging natürlich zu unseren Lasten. Und darüber hinaus musste der zuständige Servicetechniker für einige Tage den humorvollen Spott seiner Kollegen über sich ergehen lassen.
Im IPC Webshop finden Sie ein umfangreises Sortiment an Prozessoren:
http://www.ipc-computer.de/notebook-ersatzteile/prozessoren
Alle Ersatzteile für die Sony VPC EB-Serie finden Sie hier:
http://www.ipc-computer.de/notebook-ersatzteile/sony/vpc-e-serie/b-serie
ReparaturSchwierigkeitsgrad: Hoch, genaue Kenntnis und Erfahrung mit der Demontage des Notebooks und dem Aus- und Wiedereinbau des Prozessors notwendig.
Reparatur Dauer: ca. 60 Min. (ohne Arbeiten wg. Fehldiagnose).